für Joseph von Eichendorff

Ich stand auf hohem Berge
und sah ins tiefe Tal,*
drei Knechtlein zogen in die Ferne
und sangen in die Nacht hinein.

Sie sangen von schönen Gärten,
von laubbedeckten Hainen,
bewohnt von lichten Wesen,
von Träumen, die uns längst entgangen.

Ihre Laute sang mitunter
still hallende Melodien,
die die Bächlein in den Bergen
begrüßten inniglich.

Es triefen stille Stunden
in den Siepen talwärts hinab;
auch heut‘ noch begleiten die Gesänge
den wohlbekannten Pfad.

(Lantschuk, den 7. November 2021)

*Die ersten beiden Zeilen sind dem deutschen Volkslied Ich stand auf hohem Berge entnommen.