Hasenfangen ohne Ärger

Im Ostertau, im satten Rasen,
siehst du bald den Hasen grasen.
In dir vor Eifer widerhallt‘s,
auf seinen Schwanz willst streuen Salz.

Weil wenn‘s gelingt, dir ihn zu fangen,
musst nicht mehr um Geschenke bangen.
Musst nicht mehr nach den Eiern suchen,
es liegt vor dir der Osterkuchen.

So schleichst ganz still, hältst an die Luft,
nur spürt der Hase deinen Duft,
er läuft davon, die Löffel spitzt,
und lacht auch noch ganz schön verschmitzt.

Den Versuch nimmt er nicht übel,
er braucht ja dazu keine Flügel,
den guten Kindern zu entwischen,
sie zu bescheren noch inzwischen.

Du ärgerst dich – auch noch ganz fest,
doch blickst du bald ins Osternest,
wo bunter Haufen der Geschenke
vergessen lässt die Hasenschwänke.

Illustration: Freya Saskia Becker