Der Brief

Als ich von Georg unerwartet einen dicken Brief erhielt, erfasste ich erst allmählich, woher wir uns kannten. Er hatte daheim, im ungarndeutschen Dorf am Rande der Puszta, nur ein paar Häuser von uns entfernt gewohnt und war, während ich noch die örtliche Grundschule besuchte, schon aufs städtische Gymnasium gegangen, bis wir im selben Güterzug über Mähren und Böhmen nach Sachsen gefahren wurden.
Mein Roman „Die Melone im Brunnen“, teilte er mir mit, habe ihn so sehr an seine ersten Erlebnisse in der neuen Klasse erinnert, dass er sie aufgeschrieben habe. Falls ich mir seine Geschichte ansehe, hoffe er, dass ich mich melde.
Neugierig entfaltete ich die beigefügten Blätter und begann zu lesen: Er hieß Heiner, saß in der Bank vor mir, hatte blondes, sorgfältig gescheiteltes Haar und hellblaue, kalte Augen, die mich wiederholt belauerten.
„Wenn ich du wäre“, sagte er am dritten oder vierten Tag, nachdem er in einer Hofpause zu mir getreten war, „würde ich schleunigst auf Nimmerwiedersehen verduften, ohne auch nur eine einzige Sekunde zu zaudern, das Ränzlein schnüren, meine Beine in die Hand nehmen und heidewitzka lostippeln, bis ich in andre Gefilde käme.“
„Warum?“, fragte ich.
„Weil du am falschen Ort bist!“
„Wieso?“
„Du kannst nicht mal richtig deutsch, Mensch“, sagte er in einem Tonfall, der fast mitleidig klang, aber geringschätzig gemeint war, „quatscht dein elendes Kauderwelsch, das schlimmer klingt als Wasserpolnisch, obwohl schon das sämtliche Gehörnerven martert, wenn einem bewusst wird, dass Sprache ausdrückt, wie es um die Seele bestellt ist. Man denkt gleich an Zigeuner, sobald man erfährt, wo du herkommst. Du hast in ihrer Nähe gelebt, und es färbt selbst dann ab, wenn das Unwahrscheinliche, dass vielleicht keiner in euren Stammbaum gepfuscht hat, zutreffen sollte. So oder so, du verkörperst eine fremde Welt, Junge. Das schafft eine Kluft, die du kaum jemals überbrücken wirst. Wir sind nicht bestrebt gewesen, uns von allem Artfremden zu befreien, um hinterrücks erneut davon durchsetzt zu werden. Zwar haben wir verloren, was hätte gewonnen werden müssen, und deshalb kann man uns viel auferlegen, aber wenigstens unter uns wollen wir bleiben. Alle, die auch nur ein Fünkchen Ehre im Leib haben, werden sich deshalb gegen jedwede Verunreinigung wehren. Das steckt in uns, ist nicht mit dem Reich untergegangen. Es wurde uns für die Ewigkeit eingeimpft, wir können nichts dafür.“

Die Geschehnisse, dachte ich, während ich meinen Blick hob, gleichen sich tatsächlich. Mir schien, als wäre ich wieder in dem sächsischen Klassenzimmer, wo mich der Lehrer an meinem ersten Schultag zum einzigen freien Platz geschickt hatte. Ich sah ihn auf dem Katheder stehen und hörte ihn deutlich, ver¬stand aber fast nichts, weil ich nur die heimische, von ungarischen und serbokroatischen Begriffen durchsetzte Mundart kannte. Mir wurde bewusst, dass mich etliche Schüler beobachteten. Besonders ein Junge, dessen strohblondes Haar straff nach hinten gekämmt war, blickte häufig herüber.
Als es klingelte, trat er an meine Bank, reckte sich zur vollen Größe, stemmte beide Fäuste in die Hüften und sagte: „In der Klasse läuft nichts, was mir gegen ‘n Strich geht. Merk’s dir gut; denn ich wiederhol’s nicht. Und trichtre dir meinen Namen ein: Kirsten, Johannes Kirsten. Meine Freunde dürfen ihn auf Joki verkürzen. Zu denen wirst du, wenn nicht ‘n kolossales Wunder geschieht, aber nie gehören.“ Sobald er erfasste, dass ich seiner Rede nicht folgen konnte, wippte er, damit er noch größer wirkte, auf die Zehenspitzen, begann zu grinsen und meinte anzüglich: „Eigentlich hätte ich mir die Predigt sparen können. Du machst nicht den Eindruck, als ob du mir in die Quere kommen willst. Wie du aus der Wäsche guckst, biste ‘ne harmlose Niestüte, ‘ne Nulpe, ‘ne Flötenpfeife.“ Er maß mich spöttisch, während er hinzufügte: „Es scheint, als ob dich meine Kanonade kein bisschen auf die Palme bringt. Was ist los mit dir? Haste so ‘n dickes Fell? Biste plemplem? Oder kapierste nicht, was ich sage, weil du bloß kauderwelschen kannst?“ Er blicke Beifall heischend zu seinen Kumpanen, die ihn auf beiden Seiten flankierten. Durch ihren merklichen Zuspruch angespornt, redete er weiter: „Deine vergratschte Frisur verrät dich, ohne dass du ‘nen Pieps von dir gibst. Mit dem Stoppelschnitt siehste wie ‘n waschechter Russki aus.“ Er packte mich an der Schulter und drückte so heftig, dass ich zusammenzuckte. „Aber selbst wenn du kein Iwan bist“, fuhr er in noch schärferem Tonfall fort, „reißt sich keiner drum, dich zu hätscheln. Wer nichts schnallt, ist im falschen Land, Freundchen. Was willste also hier?“

Ich blickte wieder aufs Blatt und las weiter: Etliche Wochen nach mir kam Nina, die eigentlich Janina hieß, in unsre zwölfte Klasse, wo mich Heiner weiter auf seine boshafte Art behelligte. Martell, unser Lehrer, ein blasshäutiger, magerer, alter Mann, der bereits Rente bezog, aber noch arbeitete, um den Unterricht, für den es an ausreichend befähigtem Nachwuchs fehlte, aufrecht zu erhalten, stellte sie uns vor. Sie sei, sagte er, auf unergründlichen Wegen, über die uns das Schicksal führe, aus dem fernen Masuren in unsre Gemeinschaft gelangt. Er ahne, wie sie sich fühle und hoffe, dass wir fähig seien, so viel Hilfsbereitschaft aufzubringen, wie sie brauche, um sich einzuleben. Sein ausgestreckter Zeigefinger wies sie zu dem freien Platz neben mir. Als sie sich mit kurzen, unsicheren Schritten und vorgeschobenen Schultern näherte, sah ich, dass sie hellbraune Haare und grüne Augen hatte.
Während ich das letzte Schuljahr wiederholen musste, weil man meine Reifeprüfung, die ich abgelegt hatte, bevor wir weggefahren wurden, nicht anerkannte, durfte Nina, durch kriegsbedingte Versäumnisse wie ich überaltert, eine Klasse überspringen. Trotzdem kam sie besser als ich zurecht, da sie die meiste Zeit deutsch unterrichtet worden war.
Das Sprachvermögen half ihr auch im Umgang mit Heiner, den Martells eindringliche Bitte kein bisschen zu berühren schien. Sobald er Nina ähnlich wie mich anzupöbeln versuchte, gelang es ihr, ihn schlagfertig abzuwehren. Als sie später beobachtete, dass ich mich, härter als sie angegriffen, nicht gut genug mit Worten verteidigen konnte, schlug sie mir auf dem Heimweg unerwartet vor: „Wir sollten uns verbünden.“
„Weshalb?“
„Ich wüsste mehrere Gründe.“
„Erstens?“
„Ich mag die Gegend, aus der du wahrscheinlich stammst. Im vorletzten Kriegsjahr, als bei uns die Lebensmittel schon empfindlich knapp wurden, habe ich einen Teil der Sommerferien bei einer ungarndeutschen Familie verbracht.“
Der Ort, den sie nannte, lag keine fünfzehn Kilometer von unsrem Dorf entfernt. Doch ich war nie dort gewesen.
„Hat’s dir gefallen?“, fragte ich.
„Sehr“, entgegnete sie. Neben den gepflegten Anwesen habe sie besonders beeindruckt, was ungewohnt gewesen sei: der Staub, der bei Trockenheit unter den Hufen der Pferde und den Rädern der Fuhrwerke empor stob, der Kleinrichter, der an jeder Ecke seinen Trommelwirbel schlug, ehe er die Nachrichten aus dem Gemeindeamt vorlas, die Kesselflicker, Scherenschleifer und Besenbinder, die mit gleichförmigen Rufen ihre Dienste anboten.
Sie sprach so anschaulich, dass ich, was ich von ihr hörte, zu sehen meinte. Ich erblickte unser lindgrünes Haus, den Ziehbrunnen, die Stallungen, die mit Akazien bewachsene, von einem Wassergraben durchzogene Straße.
An der Stelle, wo sich unsre Wege trennten, verharrte Nina. Als sie mir das Gesicht zuwandte, bemerkte ich, dass ihre Augen stark glänzten und winzige Sommersprossen die kurze, gerade Nase sprenkelten. Natürlich, fuhr sie fort, erinnere sie sich ebenso an den Überfluss, den es mitten im Krieg noch bei uns gegeben habe, und manchmal träume sie davon, wie damals Hühnerpaprikasch, gekochtes Rindfleisch mit Krensoße, Mohnstrudel, Maulbeeren, Aprikosen, Pfirsiche oder Melonen zu essen und frisch gemolkene Milch, Kracherl oder Sodawasser zu trinken.
„Zweitens?“, fragte ich, als sie schwieg.
„Mir scheint“, sagte sie, „dass wir uns in der gleichen Lage befinden.“
„Inwiefern?“
„Wir durften beide nicht bleiben, wo wir uns besser gefühlt haben, und hier setzt man uns unerträglich zu. Es wirkt fast, als wären wir für Heiner und seine Kumpane die neuen Juden. Sie brauchen wohl immer jemand, an dem sie ihr Mütchen kühlen können. Aber wir dürfen es nicht zulassen!“
„Wie willst du’s verhindern?“
„Indem wir uns mit allen Mitteln wehren!“ Dabei könne auch helfen, wenn es uns gelinge, die andren durch unerwartete Leistungen zu beeindrucken. Allein sei es sicher kaum möglich, aber gemeinsam lasse es sich vielleicht schaffen. „Wollen wir’s versuchen?“
Ich stimmte bereitwillig zu, ehe ich fragte: „Und drittens?“
„Das ist noch ungewiss.“
„Wieso?“
„Weil es“, sie druckste ein bisschen, bevor sie fortfuhr, „von uns und dem, was weiter geschieht, abhängt.“
Ich blickte in ihre Augen, die stärker als vorher glänzten, und ich entdeckte, dass sie nicht nur grün, sondern auch grau getüpfelt waren.

Es zeigte sich, dass Ninas Annahme stimmte. Wir schafften es wirklich, uns durch gegenseitige Hilfe auffallend zu verbessern.
Sobald es Heiner und seinen Verbündeten auffiel, griffen sie uns, anders als erhofft, noch erbitterter an. Obwohl es Martell nicht entging, sah er geflissentlich darüber hinweg. Hatte er nur geheuchelt, als er Nina vorstellte? Oder fühlte er sich zu alt und ausgelaugt, um etwas gegen die Feindseligkeiten zu unternehmen?
Davon überzeugt, dennoch richtig zu handeln, verstärkten wir, unberührt vom wachsenden Druck, den wir aushalten mussten, unser Bemühen. Meist begab ich mich zu Nina, weil wir in ihrem Alkoven ungestört waren. Wir saßen auf dem harten Bettrand, lasen in unsren Mitschriften, hörten einander ab und erzählten manchmal von daheim.

An dem Tag, da das Unerwartete geschah, dunkelte es bereits, als ich den Rückweg antrat. Er führte an einem von Unkraut überwucherten Ruinengelände vorbei. Der schmale, blasse Mond leuchtete so schwach, dass alle Umrisse verschwammen. Zwar hörte ich das Geräusch, konnte aber nicht mehr ausweichen. Die Schlinge, die man mir überwarf, schnürte meine Brust ein, und meine Arme wurden von hinten fest umklammert. Die Angreifer schoben mich über lose, geborstene Ziegelsteine und wacklige, ausgetretene Treppenstufen in einen unbenutzten Kellerraum, wo zwei Wachslichter brannten. Meine Gegner, die, wie ich nun erfasste, zu fünft waren, trugen Stoffmasken, in die sie schmale Schlitze für Nase, Mund und Augen geschnitten hatten.
Ich versuchte, mich loszureißen, doch es gelang mir nicht.
„Was wollt ihr?“, keuchte ich.
„Dich warnen“, erwiderte eine dumpfe, verstellte Stimme.
„Wovor?“
„Dich weiter mausig zu machen!“
„Das heißt?“
„Bleib am Boden, Zigeuner! Überlass die Höhenflüge den Berufenen.“
Du bist ihnen ausgeliefert, dachte ich, war aber nicht gewillt, mich dem Zwang zu beugen.
„Das könnt ihr nicht verlangen!“, stieß ich hervor.
„Stopft ihm ‘s Maul!“, befahl der bisherige Sprecher, den ich auch jetzt nicht erkannte.
Als sie mir die Schirmmütze übers Gesicht zogen, spürte ich, wie die Luft knapp wurde. Mein Herz hastete, der Mund wurde trocken, in den Hinterkopf bohrte sich Schmerz, der rasch zunahm.

An der Stelle brach die Geschichte ab. Während ich alle Unterlagen durchsuchte, ohne ein weiteres Blatt zu finden, fiel mir ein, wie Joki und seine Kumpane uns heimtückisch angegriffen hatten. Der Überfall galt mir und meinen neuen Freunden, die aus Schlesien, Ostpreußen und dem Sudetenland vertrieben worden waren. Wir bildeten, um uns zu schützen, eine so feste, verschworene Gemeinschaft, dass wir lange nur versteckt angefeindet wurden.
Als sei man bereit, sich kampflos mit unsrer Anwesenheit abzufinden, schlug Joki eines Tages vor, wir sollten uns, da sich an den eingetretenen Verhältnissen nichts mehr ändern lasse, bei einem Spiel besser kennen lernen. Ihm schwebe Räuber und Gendarm vor. Als Ort würde sich der am Stadtrand gelegene Napoleonwald eignen. Ein guter Treffpunkt wäre die uralte Eiche, die nicht weit vom Teich stehe.
„Macht ihr mit?“ Er blickte von einem zum andren, und ich spürte seine Spannung.
Obwohl wir nicht ausschlossen, dass es sich um eine Falle handeln könnte, stimmten wir in der nächsten Pause zu und vereinbarten, um halb drei an der Eiche zu sein. Wir trafen uns rechtzeitig, um nicht hetzen zu müssen. Auf dem Weg zum Napoleonwald unterhielten wir uns sorglos. Als wir ihn erreichten, schwiegen wir, und ich spürte eine jähe Unruhe. Auch die andren spähten nach allen Seiten und achteten auf jedes Geräusch. Weil wir nichts Verdächtiges bemerkten, glaubten wir schon, unsre Vorsicht sei unnötig. Da sprang das Surren in die Luft. Ehe die ersten Kiesel aufschlugen, vom harten Boden zurückprallten und ins Unterholz schwirrten, begriff ich, dass sie mit Katapulten vom buschbestandenen Hang abgeschossen wurden.
„Deckung!“, rief ich und hechtete hinter einen Felsbrocken.
Manfred und Norbert fanden ebenfalls Schutz, aber Wolf wurde getroffen. Sobald er neben mich gerobbt war, sah ich, dass unter seiner Hand, die den Scheitel presste, Blut hervorquoll.
Waren wir genau in den Hinterhalt geraten, den wir zwar für möglich, aber nicht für wahrscheinlich gehalten hatten? Während unablässig Kiesel um uns niederprasselten, Erde empor wirbelten, Zweige knickten und Borke von den Bäumen fetzten, erkannte ich, wie bei Wolf das Blut schon bis zur Augenbraue rann.
„Gib mir dein Taschentuch“, forderte ich.
Hastig verknüpfte ich es mit meinem, faltete das gesamte Stoffstück mehrfach, legte es mit einer sauberen Stelle auf die Wunde, die am Scheitelansatz klaffte, und zurrte es so unter dem Kinn fest, dass es nicht verrutschen konnte. Doch lange, fürchtete ich, würde auch der Verband nicht helfen. Wir mussten weg. Nur wie?
Wir saßen in der Patsche, aus der kein Entkommen möglich schien, bis ich den Bach rauschen hörte, der unterhalb des Wegs floss. Wenn wir es schafften, schnell die steile Böschung zu überwinden, wären wir in einem toten Winkel und könnten vielleicht am Ufer entlang flüchten.
Manfred erkannte die Möglichkeit vor mir. Ehe ich den andren etwas zurufen konnte, schrie er: „Zum Bach!“
Er sprang im Zickzack vorwärts. Obwohl uns die Geschosse so dicht umschwirrten, dass wir den zischenden Luftstrom zu spüren glaubten, setzten wir ihm entschlossen nach. Wir schlitterten, rutschten und rollten die schroffe Schräge hinab. Unsre Finger klammerten sich in Wurzeln, krallten sich in Grasbüschel. Unten rannten wir neben dem Bach stadtwärts und wurden erst langsamer, als keine Kiesel mehr hinter uns aufschlugen oder neben uns ins Wasser klatschten.

Wir waren, dachte ich, während ich noch einmal nach dem fehlenden Blatt suchte, für die Eingesessenen lästige Fremde, mit denen sie das Wenige, das es damals an Lebensmitteln gab, nicht teilen wollten. Deshalb haben sie uns erbittert auf unterschiedlichste Weise bekriegt.
Da ich den Schluss der Geschichte auch jetzt nicht fand, rief ich abends Georg an, dessen Telefonnummer ich auf einem der Blätter entdeckte.
„Ich hab“, sagte er, „damit gerechnet, dass du dich meldest, weil du wissen möchtest, wie’s ausgeht.“
„Kein schlechter Trick“, erwiderte ich. „Aber er wäre nicht nötig gewesen. Ich hätte auch ohne ihn angerufen.“
„Trotzdem ist’s so spannender, weil ich dich raten lassen kann: Was, meinst du, ist danach geschehen?“
„Wahrscheinlich haben sie dich eingesperrt.“
„Richtig“, bestätigte er. „Und wie, glaubst du, kam ich heraus?“
„Von allein?“
„Nein. Nina hat mir geholfen. Sie bemerkte von der Haustür, wo sie noch eine Weile verharrte, nachdem ich gegangen war, unscharf mehrere Gestalten, die mir folgten, schlich ihnen hinterher und belauschte durch ein Kellerfenster, was sich innen abspielte. Sobald die Entführer weg waren, konnte sie die verrammelte Tür öffnen und mich von meinen Fesseln befreien.“
„Aber damit“, sagte ich, „ist die Geschichte wohl noch nicht zu Ende.“
„Führ sie fort!“
„Ich vermute, dass du an jenem Abend Ninas dritten Grund begriffen hast.“
„So war es.“
„Und weiter?“
„In sechs Wochen feiern wir goldene Hochzeit. Wie wär’s, wenn du kommen würdest? Wir hätten uns, glaube ich, eine Menge über früher zu erzählen.“