Unsere ungarisch-armenische Großmama,
dreier Weltsprachen mächtig,
redete in der Todesstunde plötzlich
ruthenisch,
so herzte sie in den Windeln
ihre Amme in Uschgorod.
Bestürzt standen wir um sie herum.
In meinem verdrängten Schulrussisch
funkte es erst bei ihrem letzten Wort:
„bolit“ –
tut weh.
(Für den Regenbogen,
tausendfach gefaltet und
in meine Glasmurmel gestopft,
woher wird es sein,
das Reißleine-Wort?)
1985