Treibgut der Jahre
richtete in unseren Ohren
Dämme auf
gegen trübe Dogmenflut
die Deiche aber brachen
unsere Häuser stürzten ein
heimtückische Strömungen
zwängten uns in Höhlen
des Schweigens
Argusaugen der Fledermäuse
lauschten dabei
unserem verhaltenen Atem
grauer Schimmel
fand Nährboden in unseren Beugen
auf unserer Stirn
ließen sich Parasiten nieder
Die Jahre hindurch
staute unsere Bitterkeit
zum Bergbach
aus dem Steinsalz unserer Tränen
wuchsen Tropfsteine
auf unserer Zunge
schlug Salpeter aus
Wir warteten…
wiegten uns in Launen
des Messianismus
und taten
was wir tun konnten
Noch schmerzt das Wort
1987