Da wären wir noch, die Nachdenklichen,
denken voraus,
glauben aber nicht mehr daran.
Noch träumen wir von frei Sein im Fliegen
hoch über dem Rummel,
fast waagerecht zum Boden,
festgeklammert an den Ketten des Karussells Kindheit,
erhalten geblieben das Sehnen nach Jauchzen,
doch die totale Drehung
mit der sich überschlagenden Schiffschaukel,
den Schrei,
den wagen wir nicht mal in Gedanken mehr.
Da wären wir noch
teilen miteinander die Stille vergessener Lieder,
verhallend Brummkreiselgesumm,
zerren Dieses und Jenes
aus seinen verjährten Zusammenhängen
ins andersherum flirrende Heute,
Zeilen zum Immer-wieder-aufsagen
beim Fürchten im Finstern.
Was könnte schon persönlicher
und Gott gefälliger sein,
als ein so weit hergeholtes
Nachtgebet?
2009