Das ist dein Gang durchs Leben. Das ist dein Weg zu dir.

Alles hat Ordnung in den Welten. Gott Vater thront in blauem Mantel mit grauen Haaren mit seinem Sohn an der Seite im himmlischen Jerusalem und es schwebt vor ihnen der Heilige Geist in der Gestalt einer Taube über die Lande. In aller Regel erhebt sich das Firmament über unsere Erden und trennt uns Sterbliche von der immerwährenden Macht.
Die Himmel sind fest über uns und sie tragen Gottes, des Dreifältigen Allmacht, mitsamt der Wesen, die unsterblich sind und dem Schöpfer aus ihrer Natur ewig dienen. Mit streitbarer Macht erheben Erzengel ihre allschneidigen Flammenschwerter gegen Widersacher, die aus der ewigen Dunkelheit kommen und sich nicht scheuen, den von jeher bestimmten Heilsplan anzufechten.

Beim muterfüllten Streitgesang von Heerscharen der Seraphen bleibt Gottes Sieg der himmlischen Streitmacht gewiss. Herabgestoßen in die Abgründe der Tiefe müssen sich ergeben dem trostlosen Schicksal von zehrender Höllenpein in dem unverlöschlichen Feuer der Läuterung alle gefallenen Wesen, die es gewagt haben, Gottes Werk anzuzweifeln. Zähneknirschen, Kettenrasseln und reumütiges Geheule grollen von da hoch zum Allgegenwärtigen, der in Ewigkeiten seine Gnade walten lässt.

Gottes herrlichen Plan verfolgen die leblosen Körper auf Erden, Wasser, Lüfte und dem Firmament. In ihrer aufgetragenen Ordnung ziehen ihre unbeirrbare Bahn unsere Sonne, der Mond, das Gestirn und letztlich auch die Erde, die mit uns von allem in der Mitte steht.

In Gottvaters Jähzorn erbebt die Welt, wenn die naturgegebene Hinfälligkeit von uns Menschen nach gebührender Strafe zum Himmel schreit. Es verschlingen uns sturmgepeitschte Wellen oder es vertilgen mit Schwefel und Feuer die Vulkane ganze Städte und Landstriche. Auch Krankheit, Elend, Missernte und Teuerung schlagen ihre Köpfe auf, wenn unser demutsloses Treiben in Völlerei und Wollust Gott ungefällig wird, und er uns in seiner väterlichen Liebe tadeln und zügeln muss.
Ja, Ehre sei Gott in aller Ewigkeit vom Anbeginn der Zeit bis zum jüngsten Gericht, wo aller Bosheit und Widerspenst ein Ende gesetzt wird, damit das viele Leid und jede Duldsamkeit, mit denen die Gerechten vor ihren Verfolgern und Peinigern in Missachtung ihres sterblichen Leibes Gottes Plan der Erlösung gerecht geworden sind, Trost erfahren, und ihr ewiges Lob, Teil des Heilsvolkes zu sein, ernten können.

Diese Gewissheit erfüllt uns, wenn unsere sterbliche Hülle im Frohlocken ungebührenden Hieben, Hass, Hunger, Durst, Frost und versengender Hitze ausgesetzt ist, wenn alte Wunden aufgerissen werden und eitern, wenn unsere Knochen gebrochen, unsere Gliedmaßen zerstückelt und unsere Zähne aus dem Mund geschlagen werden, und wenn letztlich unser wertloser Körper zum Galgen oder zum Scheiterhaufen getragen wird.

Jeder Empörung bar und ohne Hass sehen wir allen, die wegschauen und uns lassen des irdischen Lebens verlustig zu werden, siegesbewusst ins Gesicht, da wir uns des endgültigen Lobes gewiss, Gottes ewiger Gegenwart nähern. Was ist auch schon die größte Qual, die man hingegen dem Glück, dem Antlitz des Schöpfers mit reinem Gewissen trostreich gegenüberzustehen hienieden erdulden kann!

Die Furcht Gottes trägst du in dir, wie einen kleinen Kern, der in deiner Seele zu einem Lichtstrahl heranwächst, den du selbst nicht mehr verstecken, nur Kraft der Sünde in dir löschen kannst. Gott, der gute Hirte, erbarmt sich aber deiner, indem er dich durch milde Strafen auf den steinigen Pfad seines Heils zurückführt.

Was brauchst du schon auf deinem irdischen Weg durchs Leben, wenn du dich bereits vom Anbeginn deines Daseins dem Tor des Ablebens näherst, wo außer deiner Seele nichts durchpasst? Warum sollst du Speis und Trank deiner Mitmenschen über deinen eigenen Hunger hinaus wegschöpfen, wenn du selbst Krone und Zepter bei deinem Abtritt hinterlässt und nackt vor deinen Schöpfer treten wirst, der je nach deinen Taten über dich Urteil spricht?