Auf der Ebene in den hohen Bergen, da unten in den Wolken der Erinnerung, liegt das vergessene Tor. Wer es durchschreitet, bleibt da, wer es nicht wagt, ist für immer verloren. Das Tor ist aus Granit, ist aus Lehm, es ist aus Staub und glänzt matt in nüchterner Nacht, wenn dunkler Tag erscheint in silbernes Gold verklärt von jedem Schatten einzeln bestrahlt. Wer sich alles nie einmal traut, wer jedes Schweigen im Wortfluss durchschaut, bleibt in naher Ferne zu Hause. Wenn du bist, musst immer nicht sein, und sofern du nichts hast, wirst auch haben was alles dir bleibt. Ja, das Tor ist aus eisernem Stahl von pappener Eiche – so groß wie ein winziger Gedanke, den du immer bei dir trägst, wo du ihn weder je gedacht – noch vergessen auch hast. Wer würde es schöner nur malen, wenn er es mit Wachs übertüncht und es mit starrem Blick munter betrachtet, ohne es je gesehen zu haben?! Wenngleich ob immer und nie, in jede Einzelheit verfallen es angehst so kühn wie ein feiger Halunke, der alleine nie immer zu zweit alles wagt? Der Reden hält, weil er nie etwas sagt? Also vorwärts, nur vorwärts, und stets keinen Schritt voran, so werden wir bleiben, gegangen ins strahlende Nichts. Das Tor siehst jetzt nie und behältst es im Auge. Stets munter die Lider geschlossen bewachst zerstreut, wie winzige Mengen sich drängeln in unendlicher Weite, wenn Vereinzelte zu Tode gelähmt zielstrebig schreiten voran ohne vom Fleck sich zu rühren. Von diesem Tor gibt es Legenden von stummen Barden besungen: Aus Bronze soll es sein, schmelzend wie Eis in großer Kälte, wenn aus dem Tal Lava treibt zur stumpfen Klippe hinauf. Endlich verloren, sei froh dich gefunden zu haben, wenn du dich sammelst im Sieb des ewigen Sandes! Du nimmst dir vor, Heldentaten unter ständigem Zögern stets entschlossen zu unterlassen. Emsig zu horten, so nüchtern wie trunkene Faulpelze es tun. Im Vorbeigehen stehst auch du in aller Ruhe rasend vor dem Tor, und bevor du es durchschreitest mit Mut, wirst nachher dich stolz verkriechen, so edel wie ein räudiger Löwe. Denn des Einzelnen vergänglichen Tores gibt es von jeher schon zwei, wie drei ungleiche Paare für immer. Also verweile jetzt in Weisheit verarmt und geh hin, um dir vom Reichtum zu holen, so bleibt dir dein Schatz auch für alle Zeit gestohlen!
Tolla‘ für olla?!
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