Fünf Sinne beieinand’
halte im Fieberland,
seh, hör, schmeck,
schnuppre, spür –
der Sechste im Gefühl,
wo guter Zauber steckt,
sitzt an der Fingerspitz
auf dem Sprung mit dem Witz
im Blitzlicht Dialekt,
Grundton für jeden Schall.
Fürchte um ihren Stand im All,
hab Fühler ausgestreckt nach Widerhall.
Das Lied von Stern und Nachtigall
vom Himmel fegt ein Morgenstrahl,
doch manchmal vom Mond angesteckt
Erinnerung erregt den Raum
mit Hoffnungs wohligem Geraun
dass dem Kosmos ein Kind im Stall
geboren ward auf Heu und Stroh,
seid froh – seid froh…
Es flirrt die Sicht – was wird, verwirrt:
Josef, Marie – ihr Kind, o Schreck,
im Rucksack an den Leib geschnallt
(mein Urenkel vier Monat’ alt)
im Weltereignis Not-Gewalt durch Länder irrt.
Gepfercht in Was-grad-fährt, Kahn, Bahn
zum Hundert-Meilen-Dauermarsch,
vor Krieg im Kargen – bloß hier weg,
sind unterwegs nach Irgendwo,
wo’s Arbeit gibt für’n Zimmermann
im Schweiße seines Angesichts,
Brot ihm zusteht zum Mindestlohn,
und mit im Kauf vielleicht auch Fron
für den Anspruch auf Schwelle-Dach.
Zu fest sein Glaube Mensch zu sein.
Verheddern uns im Stacheldraht.
Die Welt jongliert mit Fragezeichen,
jede Herberge vollbesetzt
global gesehn, wo kann es bleiben
unser Jesulein hier und jetzt?
Wüstenhitze hält Frost bereit.
Es eilt, es eilt…
Stur mich gewähnt auf stiller Wacht,
bin aufgeschreckt, zu Angst verhetzt.
Im dünkeldunklen Bummstrara
bete – Mama…
Ende September 2015