Wiedr is es Spodherpst ware,
Wäldr kewe sich in Ruh,
krine Farwe sin abkstarwe,
Schlamm teckt kele Plättr zu.
Wiedr pfeiwe Wanderzeppe,
welkt ins Schwarz tie letzti Nuß,
Reche nieslt uf tie Treppe,
Spinnfade hängt uf mein Fuß.
Wiedr riecht tie Frucht in Schoppe,
kocht im Faß tr Rewesaft,
Krähe stopple schun in Truppe,
Ratsche stehn a ohne Kraft.
Wiedr terre Stenglhauwe,
Plättr rapple uf n Weg,
Finstrheit weilt unr Traufe,
Plume krieche Nachtfrostschläg.
Wiedr is es Spodherpst ware,
Wäldr kewe sich in Ruh,
Pflanze, Kreidr sin abkstarwe,
Newl teckt ten Huttr zu.
(Schomberger Dialekt)
Spätherbst
Wieder ist es Spätherbst geworden,
Wälder geben sich in Ruhʼ,
grüne Farben sind abgestorben,
Schlamm deckt gelbe Blätter zu.
Wieder pfeifen Wanderzeppen,
welkt ins Schwarz die letzte Nuss,
Regen nieselt auf die Treppen,
Herbstfaden hängt auf meinem Fuß.
Wieder riecht der Weizen in Schuppen,
kocht im Fass der Rebensaft,
Krähen stoppeln schon in Truppen,
Windratschen stehen ohne Kraft.
Wieder dürren Maisstengel-Haufen,
Blätter rasseln auf dem Weg,
Dunkelheit weilt unter Traufen,
Blumen kriegen Nachtfrostschlägʼ.
Wieder ist es Spätherbst geworden,
Wälder geben sich in Ruh‘,
Pflanzen, Kräuter sind abgestorben,
Nebel deckt den Hotter zu.